Puste fehlt
So ist sie vorbei, die aufregende Weihnachts- und Neujahrsphase und wir sind im sogenannten Januarloch angekommen. Es ist ruhiger im Sparenmoos-Gebiet. Es bleibt Zeit für Büroarbeiten, allerlei Erledigungen, Putzen und auch wieder mal für etwas Sport. Nein, jetzt gibt es keine Ausrede mehr, die Langlaufskis selber auch wieder mal zu bewegen und nicht nur die anderen Läufer zu einer Pause zu verführen.
So starte ich heute Nachmittag ganz motiviert von der Site Hütte aus. Herrlich gespurt und wie ein weisser Teppich liegt die Loipe vor mir – eine wahre Freude! Es ist ziemlich kalt, die Luft brennt mir schon bald ein bisschen in der Lunge. Nach der ersten Steigung flacht die Motivation schon merklich ab. Wie nur konnte ich seit dem letzten Mal vergessen, dass es so unheimlich anstrengend ist?! Doch wenigstens wärmt sich mein Körper schnell auf.
Es dauert nicht lange, da verheddere ich mich mit den Stöcken und falle aus dem Rhythmus. Noch fange ich mich gut wieder auf und skate fleissig weiter bergauf. Wie immer schwöre ich mir, dass ich ab jetzt häufiger trainieren gehe. Denn eines weiss ich, mit mehr Training macht es auch mehr Spass. Auch die paar restlichen Schwangerschaftskilos begleiten mich halt, was bekanntlich nicht gerade zu einer Leistungssteigerung führt.
Wie dem auch sei - nach der ersten Abfahrt ist die Euphorie wieder gross! Ich beschliesse trotz schlechter werdenden Lichtverhältnissen, die rote Loipe «Stockbrunnen» auch noch in Angriff zu nehmen. Bald schon bereue ich es, die Puste geht mir aus. Doch Umdrehen und in der Gegenrichtung zu den Pfeilen laufen – nein – das kann ich ja wirklich nicht! So beisse ich die Zähne zusammen und fluche immer lauter, wenn die Koordination macht was sie will. Verkrampft und entmutigt erreiche ich den hintersten Punkt. Doch schon nach wenigen Metern «nidsi» fahren stellt es sich ein: das super Hoch-Gefühl!
Angekommen in der Hütte sind die Beine leer, ich aber bin zufrieden. Währenddem ich mich bei einem Punsch erhole und Simon von meinen Hochs und Tiefs erzähle, lacht mich der Nussgipfel an und ich meine zu hören wie er sagt: «Iss mich, dann bist du wieder fit!». Welch ein Trugschluss, aber ich esse ihn trotzdem!
Eine gute Zeit und herzliche Grüsse
Nadja Santschi